* Recently mentioned 4-part series website 'Was War Links?'. It contains full transcripts of all parts - bathe in it Mr. Dorner! Quality flim-making.
From the Horkheimer interview, the non-utopist conception of critical theory as mentioned below:
"Die kritische Theorie sagt, Du kannst zeigen, was das Schlechte ist, und versuchen, es zu überwinden, aber Du kanst das Allerletzte, Höchste nicht darstellen. Daher legt die kritische Theorie ihren Hauptwert auf die Kritik der Gesellschaft und nicht etwa auf das Bild der schlechthin richtigen Gesellschaft. Das gilt sogar, dasselbe gilt sogar auch für Karl Marx. Marx hat zwar auch vom Reich der Freiheit gesprochen, aber er hat sich gehütet, dieses Reich der Freiheit auszumalen."
Marcuse on anti-systemic violence:
"So deckt, glaube ich, der Begriff der Gewalt zwei sehr differente Formen. Die institutionalisierte Gewalt des Bestehenden und die Gewalt des Widerstandes, die notwendig dem positiven Recht gegenüber illegal bleibt. Von einer Legalität des Widerstandes zu sprechen ist Unsinn. Kein Gesellschaftssystem, selbst das freieste nicht, kann verfassungsmäßig oder in anderer Weise eine gegen das System gerichtete Gewalt legalisieren."
Safranski on Adorno:
"Mit Adorno und an ihm vollzog sich eine Tragödie. Man kann schon sagen, das, was ihm da widerfahren ist, hat ihm das Herz gebrochen. Als er dann im Sommer 69 an Herzschwäche auch starb. Das Tragische war, daß wir, die 68er Bewegung, seine radikalen Analysen der Gesellschaft, daß die Gesellschaftsstruktur selber das Falsche ist, in dem wir leben, diese von ihm radikal vorangetriebene Analyse, "Es gibt kein richtiges Leben im falschen", das war damals das geflügelte Wort, daß er diese Analyse vorgelegt hatte, mit dem Bewußtsein und mit der Voraussetzung, daß es einen solchen systemischen, also aufs System bezogenen, Verhängniszusammenhang und Verblendungszusammenhang, das waren die Ausdrücke damals, das dieser Zusammenhang so dicht ist, daß man da nicht rauskommt. Man kommt nicht raus. Und er selber als der Theorievirtuose entwickelte schon sehr viel Freiheitsimpuls und realisierte sehr viele Freiheitsimpulse einfach durch die Tatsache, daß er eine Theorie darüber machte. Das war schon ein Stückchen Befreiung für ihn. Aber dieses Stück der Befreiung, das nur in der Theorie liegt, das wollten wir nicht akzeptieren, wir wollten es konkreter haben. Und das ging für Adorno nicht. Und wir nahmen seine theoretischen Impulse auf und wollten eine viel holzschnittartigere Praxis der Befreiung. Er sah nur das Schweißtuch der Theorie: Auseinanderfalten, das war schon sein Akt von Befreiung, und wir wollten mehr.
"Dann gab es eine ganze Reihe von Vatermordszenen, aus der Distanz wird das so richtig deutlich, daß hier der Vater gemordet werden sollte, als hilflos, als lächerlich vielleicht. In Berlin gab es eine Veranstaltung, die war vielleicht die schlimmste, die ich hier auch erlebte, wo man dem Theodor Adorno mitten in einem sehr subtilen Vortrag über Iphigenie von Goethe im Audimax der FU einen aufgeblasenen Teddybär überreichte. Und das sind Formen von Vatermord, die sind ganz furchtbar. Ihn auf diese Weise lächerlich zu machen, und das, neben manchem anderen hat ihm dann auch wirklich das Herz gebrochen.""
Andreas Baader kehrte heim und sagte: "Mutti, in einem Staat, wo man so verdroschen wird, da ist was faul!"
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